Donnerstag, 30. Oktober 2014

Die Verkörperung der Neuen Welt

29.10.2014
Veröffentlicht von Aisha North Deutsch am 30. Oktober 2014
Liebe Familie des Lichtes!
Während dieser erstaunlichen Woche in Kreta war ich eine der Glücklichen, 
die miterleben durften, wie ein paar von euch tatsächlich – vor meinen Augen –
 in ihre Gotteskraft gingen/ihre Schöpfermacht annahmen und ich war sehr dankbar Zeuge dieses Aktes sein zu dürfen.
 Im Laufe dieser letzten paar Tage gesellten sich so viele andere zu uns an den Teich und diejenigen, die eine gefühlte Ewigkeit – scheinbar für immer – auf uns am Teich gewartet haben: danke, dass ihr für uns den Weg geebnet und die Reisebedingungen so gestaltet habt, dass es für uns alle ein bisschen leichter wurde.
Ich möchte euch hier ein klein wenig ausführlicher an den diversen Zeremoniellen teilhaben lassen, die wir letzten Donnerstag an der Quelle bei der 
“Kirche der fünf Jungfrauen” abgehalten – und die so einen nachhaltigen Eindruck bei uns allen hinterlassen – haben. 
Die Quelle ist an einer schönen Stelle und sie wird durch einen riesigen, alten Baum geschützt, der als heilig betrachtet wird, denn er wurde vom Blitz in zwei Hälften gespalten, doch beide Teile wuchsen weiter und die Äste formen nun so etwas wie ein Portal, dessen Pfad geradewegs zum Brunnen hin mündet.
Eigentlich ist es sonst ein rege besuchter Ausflugsort, aber als unsere Gruppe dort war und wir unsere Zeremonie durchführten, war es ringsherum still, friedlich und menschenleer. Wie ich in meiner vorherigen Nachricht erwähnt habe, hatte ich etwas Wasser und ein kleines Stück Quarz, vom Gebiet in den norwegischen Bergen – zu dem sich meine Schwester und ich mich immer magisch angezogen fühlten – mitgebracht, weil ich wusste, dass all’ die Vorarbeit, die wir seit jeher geleistet hatten, nur auf diesen konkreten Moment zielten. Ich hatte zwei Gebete bei mir, das eine Gebet war zur Eröffnung des heiligen Raumes hier gedacht und das zweite Gebet war das schöne Maori Water Prayer Gedicht, das ich schon vor einiger Zeit hier veröffentlicht hatte. Meine Schwester stand – mit der Wasserflasche in ihren Händen – in der Mitte und alle anderen bildeten im Sitzen einen Kreis um sie herum. Gerade als ich vorhatte das erste Gebet vorzulesen, habe ich plötzlich einen Mann gesehen, der aus dem Wald heraus auf diesem Pfad entlang kam, der direkt zum Baumportal führte. Er hatte langes, graues, gelocktes Haar und einen Vollbart und er war grün gekleidet. In seinen Händen hielt er einen Gangstock, ihr würdet wohl Hirtenstab dazu sagen und er sah aus wie der Gott des Waldes, der gerade rechtzeitig zur Zeremonie kam. Vom ersten Moment an, als ich ihn sah, wusste ich, dass es kein Zufall war, dass er gerade hier und jetzt zu uns aus dem Wald stieß und ich sollte recht behalten.
Er gesellte sich zu und und hat uns ein wenig über sich erzählt. Sein Name ist Thomas I. Venakis, er hat einen Doktortitel in Chemie, er ist jetzt pensioniert, aber seit 17 Jahren war er diesen Pfad jeden Tag – auf seinem Weg zu seiner Tätigkeit als Lehrer in einem kleinen Dorf in der Nähe – gewandert. Seine Vorfahren hatten bereits über viele, viele Generationen hinweg in dieser Region gelebt und er hat uns auch gesagt, dass seine Mutter ihn in einer Grotte zur Welt gebracht hatte, die direkt neben der Quelle war. Er war sehr leidenschaftlich um den Erhalt der antiken Kultur Kretas bemüht, besonders um die traditionelle Musik, und seine Liebe zur Mutternatur war so gewaltig, es war beinahe so, als hätten sich durch und mit ihm die Seele Kretas und Vater Erde – vereint in einer Person – diesem Kreis angeschlossen.
Nachdem ich die beiden Gebete rezitiert hatte, konnte ich ihn zart summen hören und so habe ich ihn gefragt, ob er unsere Feierlichkeit nicht mit seiner Stimme untermalen möchte. Und das tat er, indem er eines der schönsten alten Kirchenlieder gesungen hat, die ich jemals in so einer kraftvollen Stimme erlebt habe. Es war, als ob wir die Schwingung dieses antiken Landes in seiner Stimme fühlen konnten und ich weiß, dass ich nicht die Einzige war, die aus purer Freude und reiner Liebe weinte, als wir ihm alle bei seinem Gesang – für mich, für uns, für Mutter Natur und für die heiligen Geistwesen um uns herum – zugehört haben.
Als ich die Zeremonie beendet hatte, indem ich das Wasser, das ich aus Norwegen mitgebracht hatte, in diese Quelle goss und den Quarz daneben ablegte, standen wir alle vereint und Hand in Hand um den Brunnen herum. Thomas goss etwas von seinem Kräutertee – die wild wachsenden Kräuter hatte er selbst gesammelt – in eine kleine Tasse. Dieser Aufguss wurde nun im Kreis herumgereicht und jeder durfte einmal daran nippen. Als der Kreis vollendet war, hat Thomas die Tasse erneut befüllt und wir haben sie nochmals – doch dieses Mal in der entgegengesetzten Richtung – im Kreis herum gegeben. Ich habe plötzlich begriffen, dass wir alle dadurch “buchstäblich” die wahre Essenz dieses Landes in uns aufnehmen, indem wir zum Aufgießen des Tees das Wasser verwendetet hatten, das durch unsere Zeremonie gesegnet worden war und sich all diese Gesten so einfach, so selbstverständlich und doch so hintergründig ineinander gefügt haben.
Als wir dort gestanden haben, kam eine junge französische Familie auf die Quelle zugelaufen, und ihr ältester Sohn gesellte sich geradewegs zu unserem Kreis. Zunächst konnten wir ihn nur hinter einem Teilnehmer unseres Kreises kommen sehen, doch schon gleich betrat er unseren Kreis mit einem riesigen Lächeln auf seinem Gesicht. Durch seine Augen trat solch’ ein inneres Strahlen, worauf jemand im Kreis gesagt hat: “Schau, die Neue Welt ist nun mitten unter uns.” Bald hatte sich auch seine Mutter dem Kreis angeschlossen. Sie hielt einen Säugling in ihren Armen, während ihr Mann um diesen heiligen Baum herum gegangen ist. Meine Blicke wanderten von dieser mit Freude erfüllten Familie zu Thomas und ich habe genau gewusst, dass sie die wahre bildliche Verkörperung der Neuen Welt waren. Diese kleine Familie WAR einfach das Licht, während Thomas der Vertreter aller alten Kulturen und Weisheiten war, die dieses Land im Laufe der Jahrhunderte angesammelt hatte – all’ die “verborgenen Schätze”, über die unsere Ständigen Begleiter gesprochen hatten und die uns nun wieder zugänglich werden.
Nachdem wir fertig waren, hat uns Thomas alle in sein Haus eingeladen und dort hat er uns eine Kostprobe der reichlichen Gabe dieses Landes gegeben. Weil er alles aus seinem eigenen Garten – Früchte, Gemüsepflanzen, Blumen und Samen, Kräuter für den Tee und selbst gemachten Raki (Anmerkung Roswitha: kretischer Tresterbrand aus Anissamen) mit Honig und Thymian – hatte und seine Gastfreundschaft einfach grenzenlos war. Er WAR die Neue Welt, diese Welt, die nur auf diesen Moment gewartet hat, um endlich anzukommen, denn erst durch uns hatte er jemanden gefunden, durch den er seine Botschaft in die Welt bringen kann. Sowohl die kretische Musik, die er so sorgfältig in seinem Inneren aufbewahrt hatte, als auch die unterschiedlichsten Kenntnisse über diese Sortenvielfalt seines angebauten Gemüses und all’ der Früchte, die bei anderen längst schon in Vergessenheit geraten waren. Außerdem ist er auch ein ausgebildeter Wissenschaftler, der solch eine tiefe Verbindung zur Mutter Erde hat, und das ist es, was mich sicher sein lässt, dass er auf die eine, oder andere Weise eine wichtige Rolle im Zusammenbringen des alten und des neuen, der Wissenschaft und der Spiritualität, über sämtliche Grenzen und über alle Altersgruppen hinaus, einnehmen wird.
Und er ist nur eine dieser vielen, vielen erleuchteten Seelen dort draußen, und sie alle machen sich bereit, um das zu tun, wozu wir nun alle aufgerufen sind: endlich in unsere ureigene Macht zu gehen und anzufangen, zusammen zu kommen, um unsere Kenntnisse und unsere Leidenschaften zu teilen, so dass wir zusammen die Neue Welt erbauen können. Und wie meine Schwester noch anmerkte, war sein Name geradewegs vollkommen, weil er in der Bibel nicht der “zweifelnde Thomas” war, sondern er war der Thomas, der über jedweden Zweifel erhaben war und damit auch alle Zweifel aus dem Weg räumt(e), die einige von uns über die Bedeutung/Wichtigkeit dieser heiligen Zeremonie gehabt haben könnten. Denn er hatte uns gesagt, dass er an diesem Tag ohne irgendwelche Pläne zuhause verbracht hatte, bis er den Impuls und den inneren Drang verspürte, zu diesem heiligen Ort hinaufzugehen – und seine Ankunft in unserem Kreis hätte zeitlich nicht göttlicher geplant worden sein können .
Es war das vollkommene, perfekte Ende zu einer Woche aus unzähligen Gruppenmeditationen und Zeremonien, die allesamt aufeinander aufgebaut hatten und schlussendlich in der Segnung und der Aktivierung des Wassers an dieser heiligen Quelle mündeten. Und als sich am nächsten Morgen Regen, Wind und Blitze entluden – und viele Stunden anhielten – konnten wir die kraftvolle Reinigung und Aktivierung fühlen, die dadurch stattfand. Dabei hatte ich ein inneres Bild, eine Vision des Wassers, wie es aus der heiligen Quelle entspringt und immer schneller und schneller durchs Land zum Meer strömt, und dabei die Botschaft der Erneuerung, des Neubeginns und der Wiedergeburt bringt. Wie das wundervolle Lied, das Ingrid uns zum Ende unserer Feierlichkeiten an der Quelle gesungen hatte. Der Dank gilt all’ jenen, die es vor Ort möglich gemacht haben, so eine tiefe. magische Erfahrung erleben zu können und ein besonderer Dank geht auch an all’ jene, die auf solche Art und Weise ihre “überlieferten” Energien beigetragen haben, dass es sich nahezu so anfühlte, als ob sie tatsächlich physisch teilgenommen hätten.
In tiefer Dankbarkeit, Aisha

Vielen Dank an euch, Tara und kosmischer Bär, für die Fotografien!
Hier kannst du mehr über Thomas nachlesen: http://www.thomasvenakis.gr
Die darin enthaltenen Informationen sind auf griechisch, 
aber du kannst dir die Videos und Bilder ansehen.