Donnerstag, 30. Juli 2015
Lebensplan Vs. Freier Wille
Kürzlich wurde ich an einem Seminar darauf angesprochen,
ob es nicht
widersprüchlich ist, wenn ich sage, jeder hätte einen freien Willen und
könne sein Leben so gestalten, wie er es möchte.
Und zwei Minuten später
erkläre ich,
jeder Mensch hat seine Aufgaben auf der Erde zu erledigen,
die fest
im Lebensplan stehen.
Auf den ersten Blick ist dies sicher ein Widerspruch.
Doch wir müssen sehen, dass das zwar zwei Dinge sind,
die unser Leben
gestalten, aber doch auf einer ganz anderen Ebene funktionieren.
Ich glaube,
dass wir oft den Lebensplan falsch verstehen, jedenfalls tat ich
dies früher.
Mein Geistführer hat mir dann mal den Lebensplan sehr einfach
erklärt.
Er sagte es ungefähr so:
«Bevor wir inkarnieren, haben wir gewisse
Themen,
jene wir in diesem Leben lösen wollen.
Doch ich spreche hier von Themen
und nicht von Situationen,
die vorgegeben sind.»
Was ich damit meine ist zum
Beispiel,
dass ein Seelenaspekt lernen möchte
mit dem Thema Selbstliebe
umzugehen.
Dieses Thema ist im Lebensplan drin und wir werden immer wieder
Situationen erleben, bei denen wir an diesem Thema arbeiten können.
Doch die
einzelnen Situationen sind nicht vorherbestimmt.
Situationen, also wie hart das
«Schicksal» zuschlägt,
ziehen wir mit unserer Resonanz mit dem freien Willen in
unser Leben. Sobald wir aber ein Thema vom Lebensplan erkannt und gelöst haben,
sind wir frei davon.
Eine Zugfahrt von Zürich nach Basel
Ich versuche, es noch einfacher zu erklären.
Stell dir vor, dein Leben ist eine
Zugfahrt von Zürich nach Basel.
Auf der Fahrt musst du gewisse Stationen passieren.
Und bei jeder Station, nennen wir sie Bahnhöfe, gibt es –
symbolisch gesehen –
eines deiner Hauptthemen aus dem Lebensplan.
Gehen wir beispielsweise davon aus,
zwei deiner Themen sind das Alleinsein und
der Perfektionismus.
Diese Stationen sind vorherbestimmt, das ist dein
Lebensplan,
da musst du durch.
Aber wie du handelst, welche Entscheidungen du
bei den einzelnen Stationen triffst, dies ist dein freier Wille.
Ich bleibe mal
bei diesem obigen Beispiel:
Um das Alleinsein zu lernen, wirst du vielleicht
schon in jungen Jahren erstmals verlassen.
Dann hast du eine Station erreicht –
nennen wir sie Bahnhof Aarau.
Das Verlassen werden wiederholt sich womöglich
mehrmals.
Du hast dann die freie Wahl, wie du darauf reagierst:
Entweder kannst
du jammern, schimpfen und verzweifeln,
weil du ständig verlassen wirst.
Dann
reist du symbolisch mit dem Zug kreuz und quer in der Gegend
von Aarau herum
und gehst nicht weiter Richtung Basel.
Das kann durchaus okay sein … aber ewig
dieselbe Tour zu bereisen … nicht so spaßig, oder?
Der freie Wille bestimmt die Richtung
Mit dem freien Willen kannst du dich eben jederzeit auch gegen das Jammern und
Schimpfen entscheiden und dich der Herausforderung stellen.
Du könntest dich
nun mal nicht mehr auf das Verlassen werden konzentrieren, sondern mit dem
Alleinsein Frieden schließen –
ohne Frust, ohne Neid, ohne Selbstmitleid.
Und
siehe da … dann fährt der Zug plötzlich weiter nach Olten.
Und dort triffst du
vielleicht sogar überraschend den Partner,
der dich nicht mehr verlassen wird.
Gleichzeitig triffst du aber auch dein nächstes Thema …
Zum Beispiel das Lösen
vom Perfektionismus.
Wenn sich ein neues Thema zeigt …
Das zeigt sich möglicherweise – wieder nur als Beispiel – erst nur schwach,
vielleicht in Form von Begegnungen mit Menschen,
die dich zunehmend nerven.
Wahrscheinlich weil sie so un-perfekt sind, ganz im Gegensatz zu dir selbst. Du
hättest die Möglichkeit, jetzt schon zu erkennen,
dass genau das dein eigenes
Thema sein könnte.
Oder, wenn du es noch nicht begreifst, wird dir das Leben
halt jahrelang Menschen oder Situationen in dein Leben bringen,
die dich so
etwas von aufregen.
Weisst du wie ich meine?
Das kann so weit führen, bis du
völlig KO vom vielen Aufregen ausgebrannt und auf therapeutische Unterstützung
angewiesen bist.
Dann spätestens bist du selbst nicht mehr perfekt.
Und wirst
nicht mehr anders können, als dich dem Thema zu stellen.
Das hättest du mit dem
freien Willen aber auch einfacher
und früher lernen können.
So geht das weiter … Siehst du wie ich meine?
Natürlich, das sind alles theoretische Beispiele.
Damit möchte ich dir einfach
das Prinzip erklären und dich motivieren,
über die Dinge, die in deinem Leben
passieren
(vor allem die ungemütlichen!), genauer nachzudenken.
Und den freien
Willen zu nutzen,
um zum Schöpfer deines Lebens zu werden.
Reflektieren und Erkennen
Ja, wir brauchen alle immer mehrere Wiederholungen von unseren
Lebensplan-Themen, bis wir erkennen, was es zu lernen gibt.
Es kommt so lange,
bis wir es kapiert haben.
Wer aufmerksam durchs Leben geht,
wird die Themen
schneller erkennen
und dadurch auch schneller lösen können.
Weitere Vorschläge, wie man sein Leben in eine positive Richtung verändern kann
und wieder Schöpfer seines Lebens wird,
findet ihr im neuen Buch
Es ist im Oktober 2014 erscheinen.
Lieber Gruss
Pascal Voggenhuber